"Die Schwabenstreiche brauch` ich wie die Luft zum Atmen".

Biografie - wie alles anfing
Seite 1 2 3 4 5

Kollegen

Medien Fakten Meinungen

Druckversion

DAS RUNDFUNK-FRITZLE, MEISTER DER MIMIK UND DER STIMME

Erich Hermann (alias das Rundfunk-Fritzle) wird als Sohn des Kaufmanns Karl Hermann und Berta Hermann, geb. Berger am 5. Februar 1911 in Stuttgart-Feuerbach geboren.
 


(05.02.1911 - 18.07.1984)

Au’ die kleine Freudekörnle
no’ recht lustig aufgepickt -
denn die helfet dir verdaue,
was oft schwer im Maga liegt.

Und Frohmut und Lacha des trägt Zinsa,
böse Mensche lachet net, die grinset.

Und wo mr singt und lacht -
Da laß die ruhig nieder.

Jetzt isch’s soweit, drum geh i wieder
und mach’ Platz für en ganze Haufe
Schwabe -
einzeln, nacheinander, der Reihe nach,
für oin aber bloß in Wirklichkeit.

Es ist eine schwäbische Spezialität -
Meine Damen und Herren
- ich darf sie Ihnen servieren:

Es ist Erich Hermann,
das Rundfunk-Fritzle -
Guten Appetit und viel Vergnügen!

(Ansage:Barbara Müller 1955 /
Große Maggi-Deutschland Tournee)


Seit einem halben Jahrhundert begeistert er sein Publikum...
und nicht nur das schwäbische...


Erich Hermann (1946)
 

>>Der Charakter bedeutet im Leben eines Menschen das Primäre,
wogegen das Können erst an zweiter Stelle folgt. Beides zusammen,
in Harmonie vereint, führen zum Erfolg des wahren und echten Künstlers.
Erich Hermann besaß diese Eigenschaften in hohem Maße.<<
Fritz Winker (Künstlerkollege und Freund)

>>Erich Hermann gelang das Beste, was ein Künstler bieten kann: Er ließ sein Publikum über Allzumenschliches lachen und rührte dennoch das Herz zu verständnisvoller Duldung des lieben Nächsten.<<
H.P. Joos (Kritiker, 1950)

1973 erleidet Erich Hermann einen Schlaganfall von dem er sich Zeit seines Lebens nicht mehr vollständig erholt. Dennoch tritt er noch bei seinen geliebten Feuerbächern bei der 900-Jahr Feier 1975 und beim Jubiläum des Musikvereins 1979 zum letzten Mal öffentlich auf.

Danach widmet er sich ganz seiner Familie.

Komödiant war er, und als Rundfunk-Fritzle hat er vor einem halben Jahrhundert die Menschen zum ersten Mal erheitert: Erich Hermann. Er gehörte zu den Größen der Unterhaltungskunst der Nachkriegszeit wie Willy Reichert und Oscar Heiler (alias Häberle und Pfleiderer), Max Strecker, Werner Veidt und dem damals noch ganz jungen Walter Schultheiß. Doch bis es soweit war, bis das "Fritzle" erfunden war und seine Streiche spielen durfte, war viel schöpferische Zeit ins Land gegangen. Bereits mit sieben Jahren hat der kleine Erich seinen Spaß daran, Menschen- und Tierstimmen zu imitieren.



Erich Hermann als Junge (1922)

Das tut er so geschickt, daß die Nachbarn prompt darauf hereinfallen:
So sitzt er eines Morgens vor dem Haus auf einem Bänkle vor dem Geschäft der
Modistin Staiger, auf das ihn seine Tante Frieda gesetzt hat, ißt ein Brezele und beobachtet den Briefträger. Am anderen Morgen imitiert er die tiefe Stimme des Briefträgers und ruft:"Frau Staiger, Poscht!" Die Hutmacherin kommt aus dem Haus und fragt:"Isch do net der Briefträger do gwesa?" Worauf er mit Unschuldsmiene antwortet: "Noi, i hab niemand g’seh."

>> weiter